Chronik

Nachdem im Gebiet Neureichenau im Jahre 1874 ein Feuerteufel sein Unwesen trieb, gründete man eine freiwillige Bürger-Wachmannschaft. Bei der Gründungsversammlung traten 46 Männer der Wachmannschaft bei. Ein Jahr später konnte der Feuerteufel, der insgesamt 10 Brände legte gefasst und verurteilt werden. Im selber Jahr also 1875, wurde durch Spenden der Bürger eine Druckspritze gekauft.

Am 1. Juli 1876 trat die Neureichenauer Bürgerwehr dem Landesfeuerwehrverband bei und nannte sich nun Freiwillige Feuerwehr Neureichenau.

Im Jahre 1883 fand die erste Fahnenweihe der freiwilligen Feuerwehr Neureichenau statt.

1896 konnte für die Neureichenauer Wehr, die zu dieser Zeit aus 55 Spritzenmännern und 47 Ordnungshütern bestand, das erste Feuerwehrhaus eingeweiht werden. Es wurde zwischen Pfarrhof und Kirche - Standort des heutigen Leichenhauses - errichtet.

Die erste Saug- und Druckspritze, von der Firma Braun, konnte die Wehr im Jahre 1904 kaufen.

Zum 50jährigen Gründungsfest der Feuerwehr Neureichenau im Jahre 1925 erfolgte zugleich die 2. Fahnenweihe.

Die erste Motor-, Saug- und Druckspritze, Fabrikat Magirus, wurde im Jahr 1931 gekauft.

Im Jahre 1934 kam eine Schubleiter als weiteres Inventar in den Bestand der Wehr.

Die Aufzeichnungen von 1931 bis 1950 wurden in den Wirren des II. Weltkrieges vernichtet.

Bereits 1950 ermöglichte die Gemeinde Neureichenau den Bau eines neuen Feuerwehrhauses. Der Neubau erfolgte neben der Schule, unterhalb der Kirche.

Mit dem Kauf der 2. Motorspritze mit Anhänger im Jahre 1956, einer

TS 8/8, war zur damaligen Zeit die optimale Ausrüstung für eine Feuerwehr gschaffen.

1957 erreichte die Neureichenauer Wehr von der damaligen Fahnenmutter eine Geldspende, die zum Kauf einer neuen Fahne verwendet wurde.

Diese Fahne wurde dann 1958 mit einem Festzug und einem Festgottesdienst feierlich eingeweiht. Dabei konnten 35 Gastvereine begrüßt werden. Auch die Feuerwehren Schwarzenberg und Klaffer aus dem benachbarten Österreich überbrachten ihre Glückwünsche.

Im Jahr 1961 nahm dann die freiwillige Feuerwehr Neureichenau das erste Leistungsabzeichen der Stufe 1 in Angriff. Die Prüfung wurde am 27. Oktober mit Erfolg abgeschlossen.

Während die Mitglieder der Feuerwehr sich bemühten, sich durch diese Leistungsprüfung den theoretischen und praktischen Anforderungen einer modernen Feuerwehr zu stellen, bekamen sie auch von der Gemeinde die vollste Unterstützung durch die neueste Ausstattung. So stellt sich der Kauf des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 8 als ein besonderes Ereignis dar. Am 1. Mai 1969 wurde das neue Fahrzeug eingeweiht und der freiwilligen Feuerwehr, deren Stärke bereits auf 176 Mitglieder angewachsen war, feierlich übergeben. Zusätzlich erwarb dann die Feuerwehr 1974 ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug TLF16/25 von der Feuerwehrschule aus Regensburg.

Vom 28. bis 30. Juni 1974 konnte die freiwillige Feuerwehr ihr 100-jähriges Gründungsfest feiern. Das Fest begann am Freitag mit einem großen Heimatabend und endete am Sonntag mit einem Festgottesdienst und Festzug, an dem 74 Vereine teilnahmen.

1975 wurde mit dem Bau des 3. Feuerwehrgerätehauses für 300 000 DM und viel Eigenleistung der Neureichenauer Wehrmänner zu einer modernen Stützpunktfeuerwehr ausgebaut. Zugleich erfolgte die Ausrüstung mit Atemschutzgeräten, und 8 Feuerwehrmänner wurden beim Atemschutzgeräteträger-Lehrgang ausgebildet.

Mit Nachdruck bildete die Feuerwehr auch die Jugend aus. So konnte beim Jugendfeuerwehrtag in Neureichenau 1978 die Jugendmannschaft der Wehr den ersten Platz erreichen. Dieser wurde ein Jahr später in Röhrnbach erfolgreich verteidigt.

Da die Aufgaben und Anforderungen an die freiwilligen Feuerwehren ständig wachsen, muss auch die technische Ausrüstung laufend erneuert und dem technischen Standard angepasst werden. Eine große finanzielle Anforderung an die Gemeinden, jedoch auch eine große Einsatzbereitschaft der Wehrmänner. Deshalb mussten in den folgenden Jahren weitere Investitionen getätigt werden mit:

1984   Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25 Marke

           Mercedes Benz, Allrad

1984   Auflage der Regierung, Kommandant und Stellvertreter 

           müssen Zugführer Lehrgang absolvieren.

1992   lt. Staatsministerium des Innern wird die technische

           Hilfeleistung als Pflichtaufgabe den Feuerwehren

           zugewiesen.

1994   Kauf eines neuen Mehrzweck-Fahrzeuges MZF VW.

1995   Leistungsprüfungen im Rahmen der neuen Richtlinien

           der "Technischen Hilfeleistung".

1998   Kauf eines Geräte-Lichtmastanhänger mit Hebebühne

           und  6 Scheinwerfern.

Zu einem besonderen und großen Fest wurde das 125-jährige Gründungsfest im Jahre 1999. Mit einer Disco-Rock-Nacht am 13. August 1999 wurde das Fest eröffnet. Am Samstag wurde ein Heimatabend mit den "Herzbuam" angeboten. An Maria Himmelfahrt, am 15. August 1999 fand dann der Festakt zum Jubiläum statt. 62 Nachbarfeuerwehren und Vereine marschierten beim großen Kirchenzug mit. Den Zuschauern bot sich ein prächtiges Bild. In vier Gruppen, angeführt von den Blaskapellen Neureichenau, Breitenberg, Haidmühle und Schwarzenberg, zog die Festgesellschaft durch den Ort. Im Festzelt las Bischöflich Geistlicher Rat Klaus Hoheisel die heilige Messe. Zugleich weihte der Pfarrer beim Jubiläum die restaurierte Fahne. Mit vielen Sonderveranstaltungen und Vorführungen endete das Fest dann mit den "Zellberg Buam" am Abend im Zelt.

2002   Kauf eines neuen Löschfahrzeugs LF16/12 der Marke

           MAN, Allrad

2015   Kauf eines neuen Mehrzweckfahrzeuges MZF der Marke

           Volkswagen.  

2022   Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeugs TLF 3000 der Marke MAN

2023   Weihe des neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 3000 im Rahmen des

           Sommerfestes am 08.08.2023